Wieviele Männer leiden weltweit am vorzeitigen Samenerguss?
Laut Studien sind weltweit bis zu 30 Prozent aller Männer unter 60 Jahren davon betroffen. Es handelt sich somit um die häufigste sexuelle Funktionsstörung überhaupt. Da es sich dabei aber für die meisten Männer um ein äußerst unangenehmes Tabu-Thema handelt, ist die Dunkelziffer mit Sicherheit noch wesentlich höher. In der westlichen Welt ist die psychische Belastung für Männer, die von vorzeitigem Samenerguss betroffen sind, besonders hoch.
Vorzeitiger Samenerguss tritt in sehr vielen Fällen nicht alleine auf. Oft haben vom vorzeitigen Samenerguss betroffene Männer gleichzeitig Probleme mit Erektionsstörungen.
Ab wann spricht die Medizin vom vorzeitigen Samenerguss?
Was können die körperlichen Ursachen für vorzeitigen Samenerguss sein?
Warum ist die Ursache für vorzeitigen Samenerguss meistens ein mentales Problem?
Die Ursache für den vorzeitigen Samenerguss ist oft ein mentales Problem, da der vorzeitige Samenerguss häufig durch Erziehung, Erfahrungen und sexuelle Erlebnisse konditioniert wurde. Viele Männer haben eine schlechte Körperwahrnehmung und große Schwierigkeiten, ihre Erregung zu kontrollieren. Hinzu kommt der Leistungsdruck, den viele Männer im Alltag, besonders beim Sex, empfinden. Ein einzelner Gedanke kann das sympathische Nervensystem aktivieren (ein Teil des autonomen Nervensystems, welches die automatischen Funktionen des Körpers reguliert und zum Beispiel für den Kampf- oder Fluchtmodus zuständig ist), was wiederum zu körperlicher Anspannung und schließlich zur Ejakulation führen kann. Der Prozess der Ejakulation ist eine Überstimulation des Nervensystems. Also kann man sagen, dass der Ejakulationsprozess eine Art Stressreaktion ist.
Was für medizinische Möglichkeiten gibt es um vorzeitigen Samenerguss zu behandeln?
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Tabletten wie Priligy (Dapoxetin) bis zu chirurgischen Eingriffen wie der Neurektomie, die darauf abzielen, die Nerven im Bereich des Penis zu blockieren oder zu durchtrennen, um die Empfindlichkeit zu verringern. Allerdings sind das Eingriffe, die man nicht unbedingt empfehlen kann. Wer möchte schon beim Sex weniger spüren oder den Sex mit Tabletten planen? Außerdem sind Medikamente wie Priligy (Dapoxetin) sehr teuer, und werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Die meisten, die Priligy (Dapoxetin) einnehmen, berichten von einer Verlängerung der Ejakulationszeit von z.B. 30 Sekunden auf 45 Sekunden. Zudem haben die Tabletten, genauso wie Potenzmittel, starke Nebenwirkungen, die nicht so erfreulich sind. Oft wird auch das opioide Schmerzmittel Tramadol „off-label“ verwendet, um den Sex zu verlängern, was an sich auch gut funktioniert. Das Problem dabei ist jedoch, dass Tramadol und andere Opioide sehr schnell abhängig machen und stark berauschend wirken. Zudem handelt es sich bei diesen medikamentösen Methoden nur um eine Symptomlinderung und nicht um eine Behandlung der Ursachen.
Welche Rolle spielen genetische Faktoren bei vorzeitigem Samenerguss?
Kann jeder Mann lernen vorzeitigen Samenerguss aufzulösen?
Ja, jeder Mann ist in der Lage zu erlernen, beim Sex länger durchzuhalten! Aber die Voraussetzung ist natürlich, dass wirklich nichts körperliches vorliegt, auch wenn das selten der Fall ist. Die erste Anlaufstelle, um auszuschließen, dass nichts Körperliches vorliegt, ist der Urologe.